SEE gelingt der schwierige Spagat gut

Tipp zur Questor-Aktie: Die Gesamtjahresergebnisse der letzten Woche und die Planung bis 2027 geben guten Grund für Optimismus

Viele Anleger werden sich dem Konzept des Vorrangs der Aktionäre anschließen und der Ansicht sein, dass die Bemühungen der Unternehmensleitung und der Mitarbeiter darauf ausgerichtet sein sollten, den größtmöglichen Wert für die Aktionäre zu schaffen, da diese die letztendlichen Eigentümer des Unternehmens sind.

Dennoch gibt es sicherlich ein umfassenderes Bild. Es kann wenig Sinn machen, Gewinne oder Dividenden so stark voranzutreiben, dass der Zorn der Regulierungsbehörde, der Öffentlichkeit (höchstwahrscheinlich Kunden) und prominenter Politiker auf das Unternehmen fällt, was möglicherweise langfristig zu einem Schaden für seinen Ruf, seine Fähigkeit, Gewinne zu erwirtschaften usw. führt sogar seine Betriebserlaubnis.

SSE scheint diesen schwierigen Balanceakt ziemlich gut zu meistern, was sich daran zeigt, dass seine Aktien nahezu auf Allzeithochs gehandelt werden. Die Gesamtjahresergebnisse der letzten Woche und der verbesserte Fünfjahresplan bis 2027 deuten darauf hin, dass es noch mehr Gutes geben könnte Neuigkeiten für Aktionäre, Stakeholder und Kunden unterwegs.

Versorgungsunternehmen, auch solche, deren Schwerpunkt auf erneuerbaren Energien liegt, sind sich des Vorwurfs der Profitgier in diesen inflationären Zeiten bewusst. SSE achtete sorgfältig darauf, sein Rekordinvestitionsbudget, die Beschleunigung seines Strebens nach Netto-Null und eine Dividendenkürzung von 96,7 Pence auf 60 Pence pro Aktie für das kommende Geschäftsjahr hervorzuheben, als es einen kräftigen Anstieg der zugrunde liegenden Gewinne für die 12 Monate bis März meldete 2023.

Das FTSE 100-Unternehmen ergänzt seinen Cashflow mit den Erlösen aus dem Verkauf von 25 Prozent seines SSEN-Übertragungsgeschäfts und der niedrigeren Dividende zur Finanzierung seiner fünfjährigen Kapitalinvestitionsoffensive in Höhe von 18 Milliarden Pfund, die den Kern seines erweiterten Net Zero Acceleration Program bildet und untermauert Ziel ist es, die Erträge bis 2027 jedes Jahr zweistellig zu steigern.

SSE gab im Geschäftsjahr 2022 42 Prozent seines CapEx-Budgets für regulierte Netze, 39 Prozent für erneuerbare Energien und nur 7 Prozent für Wärmeenergie aus. In Zukunft werden erneuerbare Energien einen Anteil von 40 Prozent des Budgets erhalten, da Projekte wie die Offshore-Windprojekte Dogger Bank und Seagreen vorangetrieben werden.

Der Vorstandsvorsitzende Alistair Phillips-Davies hatte die Dividendenkürzung deutlich zur Kenntnis genommen, und die Anleger haben sie gelassen hingenommen, möglicherweise ermutigt durch das Ziel von SSE, die Ausschüttung an die Aktionäre ab dem Geschäftsjahr 2025 um 5 Prozent auf 10 Prozent pro Jahr zu erhöhen.

Es scheint auch vorsichtig zu sein, wenn man bedenkt, dass der Cashflow im letzten Jahr nicht der stärkste war, was auf einen Anstieg des Kapitalinvestitionsbudgets und auch einen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1 Milliarde Pfund zurückzuführen ist, was ein Beweis dafür sein könnte, dass der Energieversorger seine Kunden bei ihren Rechnungen etwas entlastet.

Kurzfristig liegt der Schwerpunkt auf Kapitalinvestitionen in die Vermögensbasis, da das Unternehmen seinen Teil zu den langfristigen Energiesicherheitsbedürfnissen des Vereinigten Königreichs beitragen und bis 2050 Netto-Null erreichen will. Gemäß den Bedingungen erhöht das Unternehmen sein CapEx-Budget seiner Netto-Null-Strategie. Sie beabsichtigt nun, bis März 2027 insgesamt 18 Milliarden Pfund auszugeben, statt 12,5 Milliarden Pfund bis März 2025.

Das Kapitalinvestitionsprojekt wird die Vermögensbasis erweitern, da es möglicherweise Akquisitionen auswählt, und es wird erwartet, dass dies wiederum in den nächsten fünf Jahren zu einem durchschnittlichen bereinigten Gewinn pro Aktie (EPS) von 13 bis 16 Prozent führen wird. Dies ist ein ehrgeizigeres Ziel als die erste Netto-Null-Zielsetzung des Managements, die darauf abzielte, ein durchschnittliches jährliches Wachstum des bereinigten Gewinns je Aktie von 7 bis 10 Prozent pro Jahr zu erzielen. Dies wiederum könnte SSE dabei helfen, sein Ziel einer Erhöhung der neu festgelegten Dividende zu erreichen.

Questor sagt:halten

Ticker:SSE

Aktienkurs zum Schluss:18,34 £